Segelbegriffe für Anfänger
Segeln hat seine eigene Sprache. Wer zum ersten Mal an Bord geht, wird schnell merken: »Links« und »Rechts« gibt’s hier nicht mehr, und wenn jemand von einer Halse redet, geht’s nicht um den Nacken.
Damit du auf deinem nächsten Törn nicht nur dabei bist, sondern auch verstehst, was passiert, findest du hier die wichtigsten Segelbegriffe.
Alles geordnet nach Ablauf eines typischen Tages an Bord. Von der Törnvorbereitung über Ablegen, Manöver und Navigation bis zur Rückkehr in den Hafen.
Leinen los und Segel setzen, du nimmst Kurs auf den Fachjargon echter Segler!

Begriffe beim Ablegen, vorbereiten und sichern
Bevor die Leinen losgehen, geht es an Bord um Kontrolle, Planung und Sicherheit.
Skipper
Die verantwortliche Person an Bord. Führt das Boot, kennt das Revier, entscheidet bei Wetterfragen – und ist bei SailTheBlue immer mit an Bord.
(Segel) Crew
Alle Mitseglerinnen und Mitsegler. Auf einem Törn packt jeder nach Möglichkeit mit an – vom Segelsetzen bis zum Anlegen.
Check-in
Bezieht sich auf das Ankommen und Einrichten an Bord. Dabei werden Kabinen verteilt, das Schiff erklärt und die wichtigsten Abläufe besprochen.
Safety Briefing
Ein kurzer Überblick über Sicherheitseinrichtungen, Notfallmaßnahmen und Verhalten an Bord. Gehört zu jedem Törn – egal ob Segelprofi oder Einsteiger.
Rettungsweste / Lifebelt
Persönliche Schutzausrüstung. Wird bei stärkerem Wind, nachts oder auf Anweisung des Skippers getragen.
Hinweis: Ein Lifebelt sichert zusätzlich mit Leinen am Boot.
Logbuch / Bordtagebuch
Das Bordtagebuch. Hier werden Kurs, Wetter, Position und Vorkommnisse eingetragen. Gehört zur nautischen Routine.

Begriffe beim Ablegen: der Hafen wird verlassen
Sobald alles verstaut ist und der Skipper das Okay gibt, geht es los.
Leinen los
Die Taue, mit denen das Boot am Steg befestigt ist, werden gelöst. Ohne sie geht gar nichts – mit ihnen auch nicht weit.
Fender
Die dicken Gummipuffer an der Seite des Bootes. Sie schützen beim An- und Ablegen vor Kratzern und Stößen.
Bug / Heck
Der Bug ist vorn, das Heck hinten. Klingt einfach – wird an Bord aber konsequent so genannt.
Backbord / Steuerbord
Backbord ist links, Steuerbord ist rechts – in Fahrtrichtung gesehen. Merkspruch: „Backe links, Steuer rechts“.
Cockpit
Der zentrale Platz an Bord, meist im Heckbereich. Hier wird gesteuert, navigiert – und auch gegessen, gequatscht und gefeiert.
Ruder / Steuerrad
Mit dem Ruder oder Steuerrad wird der Kurs verändert. Auf kleineren Yachten gibt’s oft eine Pinne statt eines Rads.

Unterwegs: Begriffe beim Manöver segeln
Jetzt geht es richtig los. Segel setzen, Wind nutzen, Fahrt aufnehmen.
Großsegel / Vorsegel / Genua
Das Großsegel ist am Hauptmast befestigt. Das Vorsegel (oder die größere Genua) wird vorn am Bug gefahren. Beide Segel erzeugen Vortrieb.
Reffen
Segel verkleinern bei starkem Wind, um das Boot stabil zu halten. Wird vom Skipper entschieden – bei SailTheBlue regelmäßig geübt.
Fahrt aufnehmen
Ein Boot „fährt“ nicht, es macht Fahrt durchs Wasser. Die Geschwindigkeit wird in Knoten gemessen (1 Knoten = ca. 1,85 km/h).
Krängung
Die Schräglage des Bootes unter Segel. Normal, gewollt und – für viele – das wahre Segelgefühl.
Halse / Wende
Zwei klassische Segelmanöver:
- Wende: Bug geht durch den Wind
- Halse: Heck geht durch den Wind – anspruchsvoller, weil das Segel schnell ausschlägt.
Am Wind / Raumwind / Vor dem Wind
Bezeichnet den Kurs relativ zum Wind:
- Am Wind: Enger Winkel, eher sportlich
- Raumwind: Wind kommt seitlich – angenehm zu segeln
- Vor dem Wind: Wind schiebt das Boot von hinten

Begriffe beim Ankern, Anlanden & Schwimmen
Der schönste Teil eines Törns: Eine stille Bucht, ein Sprung ins Wasser, eine Nacht unter Sternen.
Ankern
Das Boot wird mit Anker und Kette am Meeresgrund fixiert. Wichtig: richtiger Untergrund, genug Kette, ruhiger Liegeplatz.
Bucht
Geschützte Einbuchtung im Land – beliebt für Übernachtungen. Je nach Revier mal einsam, mal lebendig mit anderen Seglern.
Dinghi / Beiboot
Kleines Schlauchboot mit Motor, um vom Ankerplatz an Land zu kommen. Steht immer bereit.
Badeleiter / Badeplattform
Zugang zum Wasser. Viele Yachten haben am Heck eine Plattform mit Dusche.
Landgang
Besuch eines Hafens oder Dorfes. Zeit für Tavernen, Erkundung, Einkäufe oder einfach einen Spaziergang.

Damit geht´s zurück in den Hafen
Nach ein paar Tagen oder einer Woche segeln geht’s zurück in den Ausgangshafen.
Einlaufen
Das langsame, kontrollierte Einfahren in den Hafen.
Anlegen / Anlegemanöver
Das Boot wird mit Leinen am Steg fixiert. Wichtig: Kommunikation zwischen Skipper und Crew, Fender in Position, Leinen klar.
Sprung
Die Leine, die als erste beim Anlegen gesetzt wird. Hält das Boot in Position, bevor der Rest befestigt wird.
Landstrom
Versorgung des Bootes mit Strom vom Hafen – für Steckdosen, Licht, Ladegeräte etc.
Auschecken
Zum Schluss wird aufgeräumt, gepackt und das Boot sauber übergeben. Danach heißt es Abschied nehmen – und vielleicht schon den nächsten Törn planen.
Segeln lernen beginnt mit Verstehen
Wer sich mit den wichtigsten Begriffen vertraut macht, fühlt sich schneller sicher an Bord – und kann sich aktiver am Segeln beteiligen.
Ob du selbst steuern möchtest oder lieber den Sonnenuntergang genießt: Ein bisschen Fachjargon hilft immer.

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